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Minibagger

Minibagger sind kleine Baumaschinen mit nicht mehr als 6 Tonnen Betriebsgewicht. Der Standardminibagger hat Gummiketten und ein Stützschild an der Front des Baggers.

Der Arm ist nicht wie an einem Kettenbagger oder Mobilbagger neben der Kabine befestigt. Die Befestigung des Minibaggerarms erfolgt vor der Kabine, im Zentrum der Baumaschine, mit diversen gelenkartigen Halterungen, so dass der Arm nach links oder rechts um bis zu 90° Grad, je Richtung, geschwenkt werden kann.

Der Minibagger-Oberwagen ist, wie bei den meisten Hydraulikbaggern, auf einem Drehkranz montiert, hiermit kann eine endlose Drehung erfolgen. Der Aufbau eines Minibagger wird unterschieden nach Unterwagen, Oberwagen und Ausleger.

Der Minibagger-Unterwagen besteht aus folgenden Komponenten:

  • Rahmen mit Fahrgestell
  • Antriebsmotoren (Fahrmotor)
  • links und rechts ein Leitrad für die Kettenführung
  • Laufrollen am Fahrwerk unten angebracht, in der Regel 4 – 6 Stück je Seite und Einsatzgewicht des Minibaggers

 

Tragrollen, die oben am Laufwerk montiert sind, geben der Minibaggerkette die nötige Führung und stützen sie, damit die Gummikette oder Stahlkette des Minibaggers nicht durchhängt. Im Normalfall sind auf jeder Seite des Minibaggers eine Laufrolle oben angebracht, selten auch 2 Stück.

Das Planierschild, welches sich in Fahrtrichtung vorne befindet, ist eigentlich kein Planierschild. Es wird nur als solches benutzt und im umgangssprachlichen Gebrauch so genannt, das kommt auch durch die Dozerblade-Form zustande. Wenn Sie in Ihrer Minibagger-Bedienungsanleitung nachschlagen, werden Sie feststellen, dass die Fachbezeichnung „Stützschild“ ist. Angebracht ist das Stützschild meist mit zwei  parallel verlaufenden Armen am Minibagger-Rahmen (Unterwagen), durch einen Hydraulikzylinder, der doppelwirkend ist, sind die Bewegung auf und ab möglich, so daß der Minibagger in eine gerade Position zum perfekten Arbeiten gebracht werden kann.

Der Hub des Hydraulikzylinders (ca. 300 mm – 450 mm) ermöglicht es den Minibagger an der Vorderseite auszuhebeln, um eine waagerechte Position zu haben. Bei kleineren Minibaggern oder Kleinbaggern kann das Planierschild auch dazu dienen, den Bagger in Position zu halten, da die Reißkraft der Hydraulik höher ist als das Einsatzgewicht des Minibaggers.

Die hydraulischen Fahrmotoren (engl.: „Final Drive“) sitzen jeweils rechts und links im Laufwerk. Jeder Minibagger hat zwei Fahrmotoren. Die Kraft-Übertragung auf die Baggerketten wird mit Hilfe eines Turas (Zahnrad ) oder Sprocket auf die Kette übertragen. Der Turas ist mit ca. 8 – 10 Schrauben, je nach Bauart und Hersteller des Fahrmotors, an dem Fahrgetriebegehäuse befestigt.

Im Prinzip – und nur im Prinzip – sieht sowas aus, wie die Kettenführung eines einfachen Fahrrades, das große Zahnrad am Drehpedal ist der Fahrmotor mit dem Turas, der die Kraft überträgt.

Der Antriebsmotor eines Minibaggers ist nicht auf Geschwindigkeit ausgelegt, denn ein Minibagger fährt nur max. 6 km/h. Die eigentliche Aufgabe ist die Kraftübertragung und der Drehmoment des Antriebes, um die Baumaschine sicher und kräftig durch und über die Baustelle zu bewegen. Um dies zu erreichen, ist der Fahrmotor mit einem Planetengetriebe  ausgestattet, daß die hohen Drehzahlen des Hydraulikmotors durch Zahnraduntersetzungen in eine geringe Geschwindigkeit umwandelt, aber die Kraft (Drehmoment) dadurch erhöht.

Angetrieben wird der Hydraulikmotor durch eine Kolbenpumpe, die im Oberwagen des Minibaggers sitzt. Das Öl wird durch eine Drehdurchführung (Hydraulic Joint) befördert, die zwischen Oberwagen und Unterwagen genau im Zentrum der Maschine sitzt. Diese Drehdurchführung ermöglicht auch den Ölfluss für die anderen Komponenten und Aggregate im Unterwagen des Minibaggers.

Minibagger-Verschleißteile sind im Unterwagen zu finden:

  • Laufrollen
  • Stahlketten
  • Gummiketten
  • Leitrad
  • Turas
  • Sprocket
  • Fahrmotor
  • Tragrollen

 

Der Oberwagen besteht aus einem geschweißten Grundrahmen mit einem angebauten Drehkranz, der den Oberwagen mit dem Unterwagen verbindet. Im Zentrum des Drehkranzes sitzt die oben beschriebene hydraulische Drehdurchführung.

Am vorderen Ende, auch mittig zum kompletten Minibagger, ist die Aufnahme für den Ausleger in den Oberwagen integriert. Diese Aufnahme besteht aus einer Schweißkonstruktion mit diversen Buchsen und Bolzen zur Befestigung des Baggerarms.

Betrachtet man den Oberwagen ohne Kabine, Motor, Ausleger, Verkleidungen und Pumpe, sieht die ganze Konstruktion mit Drehkranz asymetrisch aus:  Das Vorderteil ist kürzer. Dies erklärt sich damit, daß nach Montage aller Komponenten und Verkleidungen am Minibagger eine Art Gleichgewicht entsteht und der hintere Teil an dem auch das Kontergewicht montiert ist, muss die Hubkraft und die Reißkraft des Minibaggers ausgleichen, so dass er beim Arbeiten nicht nach vorne kippt oder beim Fahren in der Baustelle nicht umfällt.

Zurück zum Oberwagen des Minibaggers: der im hinteren Teil meist quer den Motor und die Hydraulikpumpe montiert hat. Die Hydraulikpumpe ist direkt an den Motor montiert, sie besteht aus zwei einzelnen zusammengeflanschten Hydraulikpumpen: die  Hauptpumpe und eine Ladepumpe, die auch teilweise die Zusatzhydraulik des Minibaggers bedient.

Die Baggerkabine des Minibaggers ist meistens vorne links oder in der Mitte des Oberwagens angebracht. Bei den meisten Minibagger kann die Kabine für Wartungs- und Reparaturarbeiten nach vorne oder auf die Seite gekippt werden. Die Steuerung erfolgt über zwei hydraulische Kreisläufe mit unterschiedlichem Druck. Das Vorsteuersystem, mit Ventilen und Hebel in der Kabine und nur ca. 8 bar Druck, gibt die Befehle an das Steuergerät weiter.

Die Arbeitshydraulik, deren Leitungen auch stärker und größer im Durchmesser sind, sind direkt mit dem Hydraulikzylinder und Fahrmotoren sowie Schwenkgetriebe verbunden.  Die Drehung des Oberwagens und des gesamten Minibaggers übernimmt das Schwenkgetriebe (Schwenkmotor), der direkt mit dem Drehkranz verbunden ist. Auch hier werden Zahnräder, ähnlich wie beim Fahrmotor, zur Übersetzung bzw. zur Untersetzung genutzt. Das kleine Ritzel auf dem Schwenkgetriebe treibt das große am Drehkranz montierte Zahnrad an.

Komponenten auf dem Oberwagen:

  • Motor
  • Hydraulikpumpen
  • Öltank
  • Dieseltank
  • Kabine
  • Motor
  • Steuergerät
  • Verkleidungen
  • Drehkranz
  • Auspuffanlage
  • Batterien

 

Nun zum Ausleger, das bekannteste Bauteil eines Minibaggers, der Baggerarm, der bei den meisten Bagger aus Hauptarm und Löffelstiel besteht. Nur bei manchen Minibaggern wird ein dritter zwischen Grabarm und Hauptarm montiert, um die Maschine noch beweglicher zu machen.  Die Verbindung zum Oberwagen wird meistens mit einem Zwischenbauteil hergestellt, ein Art Montageblock, der durch Bolzen am Oberwagen und Baggerarm befestigt wird.

Durch einen kleinen Trick nutzt man die Bauform auch als kleines Schwenkwerk, durch einen angebrachten Hydraulikzylinder in dem Verbindungsblock, zum seitlichen abknicken des Baggers. Diese Vorrichtung ist in Europa bei fast allen Minibaggern zu sehen, bei Minibaggern in Asien verzichtet man auf dieses Verbindungsteil mit Hydraulikzylinder, was wiederum mehr Hubkraft, durch die bessere Hebelwirkung mit sich bringt.

Drei Hydraulikzylinder am Hauptarm und am Löffelstiel führen die eigentliche Grabarbeiten durch.  Das Grabgefäß (Grabschaufel) wird bei einem Standartbagger mit Bolzen am Arm befestigt. Jedoch nutzen die meisten Hersteller schon bei der Auslieferung eines neuen Minibaggers den landestypischen Schnellwechsler, um das Tauschen von Grabgefäßen einfacher zu machen.  Minibagger werden auch in Zukunft die „großen“ Bagger auf der Baustelle kräftig unterstützen.

Grabtiefe von Minibagger hängt von dem Betriebsgewicht des Bagger sowie von der Ausrüstung des Auslegers ab, ob mit oder ohne Teleskoparm, geht man von einem 1,5  Tonnen Bagger aus, liegt die Grabtiefe bei ca. 220 cm, bei einem Bagger  mit 5,8 Tonnen  kann man ausgehen, von einer Grabtiefe von bis zu 3800 mm und mit Verlängerung bis zu 4000 mm Grabtiefe.

Minibagger von Privat kaufen oder verkaufen ist auch ein Thema, was nicht von der Hand zu weisen ist. So wurden in den letzen 10 Jahren immer mehr Bagger von sogenannten „Häuslebauern“ von Privat gekauft oder verkauft, die in den achtziger Jahre hergestellt wurden. Der Markt heißt gebraucht von Privat kaufen. Diese Entwicklung ist für den Handel nicht gerade das Beste, aber der Absatz für Bagger oder Minibagger, Ersatzteilen in diesem Bereich ist auch gestiegen, was dem Minibagger-Ersatzteilhandel wieder zu Gute kommt.

Minibagger Hersteller :

Takeuchi , Kubota , Hanix, Komatsu, Kobelco, Yanmar, Caterpillar, Yuchai, Volvo, Hyundai, CAT, Gehl, Neuson, Hitachi, IHI, JCB Baumaschinen, Yuchai ,

Takeuchi Bagger werden in Japan Hergestellt in der Region Nagano.

Kubota Minibagger